Der Markt ist kein April-Scherz

16. April 2019

Hambach – Mit einem Aprilscherz eröffnete 2. Bgm. Peter Härterich in seiner Begrüßung den SPD-Stammtisch am 01.04.2019 und leitete damit unverzüglich die Diskussion zum Hauptthema ein: „Ich kann euch das allerneueste dazu mitteilen: Südlich von Hambach hat die Gemeinde Land erworben, das für einem Markt zur Verfügung stehen könnte“ sagte Härterich und zeigte kurz danach den verdutzten Zuhörern einen Zettel mit den Aufschrift „1. April“. Damit war der Einstieg in das Thema vorgegeben. Die Moderation des Abends übernahm der Initiator Holger Schmitt, der sehr beschäftigt war, die zahlreichen Redebeträge zu ordnen. Trotz unterschiedlichen Standpunkten verlief die Runde fair und sachlich und jeder der ca.20 Teilnehmer konnte im ruhigen Ton seine Meinung vorbringen und wurde angehört.

Neben dem 2. Bgm. war auch noch Gemeinderat Rainer Patzke anwesend. „Mir ist immer noch nicht klar, warum man von einem Gesamtkonzept mit Markt ausgeht. Ärztehaus, Pflegeheim, Mehrgenerationenhäuser usw. ließen sich auch ohne den Markt realisieren,“ war der Standpunkt von Lydia Bünner und ihr wurde beigepflichtet.
Peter Härtereich erläuterte daraufhin das Gesamtkonzept aus seiner Sichtweise: „Ein Investor möchte die Mehrgenerationenhäuser und einen Markt als Konvolut errichten. Man ist auch jetzt wieder auf das ursprüngliche Konzept mit dem Pflegeheim auf dem Gelände „Grund“ zurückgekommen.“ Er ist auch auf das Schreiben von tegut eingegangen, das er als „Knebelvertrag“ bezeichnete.

Ein Bürger war der Auffassung, man hätte seitens der Gemeinde in Verhandlung treten müssen, um eine beidseitige Lösung anzustreben. Ähnlich äußerte sich auch Carsten Schmitt. Er meinte, die Gemeinde hätte nicht öffentlich gereizt auf das Schreiben reagieren sollen, sondern es einfach zur Kenntnis genommen und ein Gespräch gesucht. Gleichzeitig erläuterte er nochmals auf Wunsch seinen Antrag aus der Bürgerversammlung, dass die Nahversorgung vor Ort zu sichern sei. Neben ihm waren noch mehrere Vertreter der Bürgerinitiative anwesend. Martin Pfeiffer verwies auf die in kurzen zwei Wochen gesammelten ca. 1300 Unterschriften und auf ein bevorstehendes Gespräch der Initiative mit dem 1. Bgm. Warmuth. Basis ist ein Beschluss aus der letzten Ratssitzung, den Markt aus dem Bebauungsplan zu nehmen bis Ende 2021, wohl aber im Flächennutzungsplan zu belassen.

„Die Unterschriften wurden bereits im Rathaus überreicht, weiteres Sammeln ist nicht mehr nötig“, so Pfeiffer auf eine Anfrage von Anne Lindner. Diese betrachtete die Versiegelung dieser Fläche durch einen Markt als nicht vertretbar. Dem pflichtete auch Karoline Bohrer - Modigell bei: „Das ist auch konträr zu den Schülerprotesten und dem Volksbegehren "Rettet die Bienen".“ Rainer Patzke ging auf seinen Antrag ein, den er als eine Kompromiss ansieht: ein lukrativer, zukunftsfähiger Markt im Süden Hambachs, den auch Dittelbrunner leicht erreichen können, gebaut unter umweltverträglichen Bedingungen. “So wäre vielleicht auch ein Kompromiss möglich“, war seine Meinung. Wolfgang Stoll pflichtete bei, dass die Gemeinde dort Ausgleichsflächen haben müsste.“ Meines Wissens aus meiner Zeit als Gemeinderat wurden damals für die Hühneräcker Flächen ausgelegt“, war seine Meinung und „ das Verhalten im Gremium wird man bei der nächsten Gemeinderatswahl wohl spüren, auch an der Wahlbeteiligung.“

Christel Weger war entsetzt, dass man nach gut einem Jahr das Thema wieder auf die Tagesordnung bringt: “Der Wählerwille wird total ignoriert.“ Rainer Patzke gab auch zu verstehen: “ Es wurde zwar ein Bebauungsplan für den Markt aufgestellt, das Bauland ins aber gänzlich in Gemeindehand und nicht veräußert“. Erst wenn der Rat mehrheitlich den Verkauf beschließt, wäre in 1-2 Jahren mit der Errichtung zu rechnen. „ Es liegt an der Ratsmehrheit“ so sein Fazit. Eine Lösung konnte auch an diesem Abend nicht gefunden werden. Es war aber erkennbar, dass eine deutliche Mehrheit dem Ansinnen negativ gegenübersteht.

Zum Schluss informierte Ute Hofmann noch, dass man am So.30.06.19, wie im letzten Jahr, den „Tag der Natur“ am Brönnhof begehen will und freute sich, dass schon einige Verbände zugesagt haben. Sie erinnerte auch an die Wahlen der SPD-Ortsvereine und des Dachverbandes am 07.05.2019. Neben Landrat Florian Töpper werden auch Kerstin Westphal (MdEP) und der SPD-Kreisvorsitzende Kai Niklaus als Gäste erwartet.

Autor: Rainer Patzke

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